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Ein optimaler Start für alle Kinder

Edition No. 114
Sep. 2016
Life-course

TAK-Integrationsdialog. Ob gesundheitliche Probleme oder ein fehlendes förderliches Umfeld: Wenn die Entwicklung eines Kindes in den ersten Lebensjahren beeinträchtigt wird, kann dies Auswirkungen auf sein ganzes weiteres Leben haben. Im Integrationsdialog der Tripartiven Agglomerationskonferenz (TAK) engagieren sich Bund, Kantone und Gemeinden, jedem Kind in der Schweiz einen optimalen Start ins Leben zu ermöglichen – unabhängig von seiner Herkunft.

In der Schweiz ist die Gesundheit von Neugeborenen und ihren Müttern erfreulich gut. Aber nicht alle Familien können die unterstützenden Angebote der Gesundheitsversorgung und Beratung gleichermassen in Anspruch nehmen. Dies gilt insbesondere für Mütter und Säuglinge mit Migrationshintergrund, die auch häufiger von gesundheitlichen Problemen betroffen sind.

Ausgehend von dieser Problemlage initiierte die Tripartite Agglomerationskonferenz (TAK) als politische Plattform von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden den Integrationsdialog «Aufwachsen – gesund ins Leben starten». 2014 verabschiedete sie 13 Empfehlungen an staatliche Akteure, um die Rahmenbedingungen für eine gute körperliche, seelische und soziale Entwicklung im frühen Kindesalter zu verbessern – und zwar für alle Kinder, unabhängig von ihrer soziokulturellen Herkunft. Die Berufsverbände aller Fachleute, die während der Schwangerschaft, während und nach der Geburt und im ersten Lebensjahr des Kindes mit den jungen Familien in Kontakt stehen, unterstützen diese Bemühungen. Die Empfehlungen zielen auf Verbesserungen in folgenden Bereichen:

Gesundheitskompetenz: Familien sollen unabhängig von ihrer Herkunft über eine gesunde Lebensweise sowie über die medizinischen, familienunterstützenden und integrationsfördernden Angebote in ihrer Region informiert sein.

Erreichbarkeit: Familien mit Migrationshintergrund sollen die Betreuungs- und Beratungsangebote rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochen-bett und Säuglingsalter in ihrer Region im selben Masse nutzen wie Schweizer Familien.

Transkulturelle Kompetenz: Die Anbieter dieser Angebote werden im Umgang mit einer heterogenen Patientenschaft unterstützt (z.B. mit interkulturellem Dolmetschen) und ihre transkulturellen Kompetenzen sollen gestärkt werden.

Vernetzung: Die Akteure der medizinischen Grundversorgung, der familienunterstützenden Angebote und der Integrationsförderung vernetzen sich miteinander und kennen gegenseitig ihre jeweiligen Angebote.  

Bislang wurden diverse Projekte im Sinne des TAK-Integrationsdialogs lanciert. Dazu zählen zum Beispiel Femmes-Tische (Gesprächsrunden von und für Migrantinnen zu Gesundheits- und Erziehungsthemen), niederschwellige Sprachkurse zu Schwangerschaft, Geburt und früher Kindheit oder eine Studie zur Verbesserung der Geburtshilfe und Wochenbettbetreuung bei Migrantinnen.

Contact

Sabina Hösli, Sektion Migration und Gesundheit, sabina.hoesli@bag.admin.ch

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